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2. Februar 2022

Die Nussknackerinnen

Von Aileen Klee

Vergangenen Samstag empfingen die Hand-Ballerinen der Damen 2 die hochgeschätzte Delegation aus dem Norden Sibiriens, auch bekannt als HSG Walzbachtal, in rintheimischer Halle. Die 18:20-Niederlage aus dem Hinspiel steckte den Gastgebenden noch in den Knochen und ließ die ein oder andere vor den, bis dato ungeschlagenen, Gegnerinnen eiskalt erschaudern.

Nach 60 Minuten war die Darbietung in heimischer Halle zwar weniger elegant als Tschaikowskis Tänzerinnen, aber nicht minder sehenswert. Und das trotz einer Anfangsphase die eher einem Standard-Tanzkurs im Altersheim glich als einem märchenhaften Ballett – zumindest von Rintheimer Seite. Daran konnte auch die frühe Auszeit in der 10. Minute des Choreographengespanns Meyer-Hettich nichts ändern.

Doch mit dem Umstellen auf eine 5-1-Formation waren die Knochen ausgeschüttelt und nach 13 faden Minuten und einem 3:8-Rückstand fanden wir den richtigen Takt. Mit einer 5-Tore-Kür konnten wir den Ausgleichstreffer erzielen. Interims-Keeperin Ahli parierte mit ihrer Arabesque nicht nur einen 7-Meter. Zackige Zuckerfeen auf den Außenpositionen versenkten die Harzkugel souverän (einige mit Pirouette) und unser quietschfideler Jungspund wies den gegnerischen Rückraum fein, aber furios in die Schranken. Zum Pausengong ein 10:10.

Die Glocke zu Ende der Pause hatten die Gäste dann wohl überhört. Sage und schreibe elf Minuten benötigten die Grazien, um erstmals nach Seitenwechsel dem schiedsrichterlichen Pfeifapparat einen süßen Doppeltriller zu entlocken. Da hatte die Rintheimer Kapelle schon längst ein paar Takte vorgelegt. Ok gut, mit drei Toren komponiert man noch keine Symphonie. Das kann man auf eine ausbaufähige B-Note im Abschluss schieben. Und doch: Ein in der zweiten Halbzeit bestens aufgelegter Roth-Schopf im schwarz-weiß getigerten Gepföstel verhinderte gravierendere Fauxpässe. Den bühnenreifen Sieg ließen wir uns jedenfalls nicht mehr nehmen. Endstand 21:18. Das Publikum tobte! Damit haben die Rintheimer-Nussknackerinnen, den Walzbachtaler Siegeszug aus den Schienen geschoben und den Gegnerinnen die ersten Minuspunkte eingeschenkt. Und wer kosten will die süße Nuss, die harte Schal‘ erst knacken muss. Die Schleckerei ist in dem Fall die vorübergehende Tabellenführung. Da kann man nur sagen „Bravo!“ und bis in zwei Wochen zur nächsten Vorstellung auf vertrauter Bühne gegen die SG Pforzheim/Eutingen.

Es spielten: Ahlbrand, Rothe (Tor); Klee (3/2), Woschek (1), Vosseler (2/1), Martin (1), Kisling (5/1), Schweigert, Rabsch, Meyer (1), Pfeiffer, Kudlik (6), Mulflur, Rilling (2)